Ein Blog von Norina Melissa Pecher

Wie sieht Werther die Natur und welchen Zweck erfüllt sie für ihn?

Für Werther ist die Natur ein Spiegel seiner Seele, Gedanken und Gefühle. Er scheint die Beobachtung zu machen, dass er sich der Natur in allen Dingen anpasst. Ist er trübseelig und traurig, bescheibt er gegenüber Wilhelm die kalte Nacht und der Mondschein ist nicht mehr Romantisch, sondern „fürchterlich herrlich“ (S.122 Z.11f). Er neigt beinahe dazu, die „Schuld aufs Wetter“ (S.103 Z.14) zu schieben anstatt seine Laune als Ursache zu sehen. Somit ist sie quasi Schuld und für Werther der Grund seiner Gefühle.

Sie erfüllt den Zweck, dass Werther durch sie versucht, seinen Gefühlen gegenüber Wilhelm Ausdruck zu verleihen. Gefühle und Gedanken sind schwer auszudrücken und zu beschreiben. Sie gleichen etwas unbegreiflichem für die Umwelt und sind, wenn nicht sogar für einen Selber, für jeden Außenstehenden nicht als etwas Sichtbares nachzuvollziehen. Daher nutzt Werther die Natur, die im Grunde genau so, wie Gefühle nicht zu erklären ist und einen immer wieder von neuem auf verschiedenste Art überrascht und imponiert. Hier ist der kleine Unterschied, dass jeder, sofern er am selben Ort ist, ein und das selbe Naturschauspiel beobachten kann, wie seine Mitmenschen und es daher nicht nur für einen selber und auf diese bestimmte Art auch nur für eine Person begreiflich ist. Jeder kennt einen Sonnenuntergang. Jeder kennt die Atmosphäre vor einem Sturm (ect.). Genau das ist, was Werther veranlasst, die Natur symbolisch für die Erklärungsversuche seiner inneren Welt zu verwenden. ->Norina

Ordne die Bilder Goethes Stellen aus dem Werther zu->?

Wie wurde die Natur im Kontext des 18. Jh. gesehen?

  • Setzt Kenntnis der Epochenbegriffe voraus (-> Ergebnisse der Epochengruppe)
  • Vergleiche die Bilder „Französischer Schloßgarten“ und „Englischer Schloßgarten“ aus Text, Themen und Strukturen, S.255

Die zwei im Buch abgebildeten Schlossgärten, die aus der Luftperspektive gezeigt werden und aus der ungefähren epochenzeit stammen, in der die Lektüre der Werther geschrieben wurde, zeigen den wesentlichen Unterschied schon allein im Grundriss.

Während der englische Garten keine geraden oder strukturierten Umrisse ausweist und eher naturbelassen ist, lässt sich bei dem Schlossgarten aus Ludwigsburg(…) ->Leo

Vergleiche die Ergebnisse mit Textstellen aus dem Werther->?

Erarbeite immer wiederkehrende Merkmale in Werthers Naturbeschreibungen

  • Natur in Bezug auf Umschreibungen von Lotte/ häufig bei Beschreibungen von Lotte verwendet ( Brief 18. August S. 60 ff.)
  • Natur ist „lebendig“ (S.60 Z.18 f.):

→ Wieder deckend dazu, dass die Natur als Vergleich zur menschlichen Seele/ zum menschlichen Charakter gesehen wird

→ Natur wird nicht als nominales Wort angesehen, sondern als etwas lebendes mit Wesen und Geist (als Subjekt). Dass lässt sich in Bezug zu den Merkmalen der Epoche setzen

  • häufig zu beobachten ist, dass in den Beschreibungen die Perspektive auftaucht, von der er die Natur betrachtet

→ ist er in einem emotionalem Hoch, beschreibt er den Blick von einem hohen Punkt aus: „Wenn ich sonst vom Felsen über den Fluss bis zu jenen Hügeln das fruchtbare Tal überschaute (…)“ (S. 60 Z. 23 f.)

→ hat er schlechte Laune/ ist wieder depressiv, hat er einen anderen Blickwinkel auf die Natur: „Welch eine Welt, in die der Herrliche mich führt! Zu wandern über die Heide, umsaust vom Sturmwinde, der in dampfenden Nebel die Geister der Väter im dämmernden Licht des Mondes hinführt. Zu hören vom Gebirge her im Gebrülle des Waldstroms halb verwehtes Ächzen der Geister aus ihren Höhlen, und die Wehklagen des zu Tode sich jammernden Mädchens (…)“ (S.100, Z. 10ff.)

  • neben Details aus der Natur die er immer wieder beschreibt (welche Datails: keine klare Struktur; Immer unterschiedlich), nimmt er auch gerne Beschreibungen der Landschaft, also einer größeren Fläche Natur. Hier variiert der Schauplatz nich all zu häufig. Eher wird ein unter der selbe Schauplatzt aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen:

→ Auf Seite 60, Zeile 23f.  herrscht über seinem Tal eine wunderschöne Idylle (Brief bezieht sich auf Lotte. Laune werthers ist gut)

→Auf Seite 122, Zeile 1-5, als Werther über seine Depressionen und Selbstmordgedanken schreibt, ist das „liebe Tal überschwemmt“.

Einige der Beschreibungen, die Werther zur Erfassung der Natur und der damit verbundenen Gefühle benutzt, sind immer wider zu finden; Sie wiederholen sich also. Das hilft auch in sofern, dass der Leser die Charaktere „Werther“ besser Vergleichen kann und verstehen kann. So zum Beispiel ist mir eine ganz bestimmte Landschaft aufgefallen, die er immer wieder beschreibt. Hier ist die Rede von seinem „lieben Tal“ (S.122, Z.4)

Er betrachtet Landschaftsbilder meistens von einem erhöhten Blickpunkt, was wieder die These unterstützt, dass er sich häufig über andere Menschen erhebt und meint, er sei wertvoller, wichtiger und weiser. Dies ist der Fall, als er sich mit Selbstmordgedanken beschäftigt:

→ Selbstmord ist kein Zeichen der Unsicherheit und der eigenen Schwäche. Es ist keine abstoßende Sache, da viele dichter, Denker und großen Leute ihn begangen haben und erst diese Einstellung zum Selbstmord der Beweis dafür ist, dass man besser ist, als andere Menschen.

Natürlich hat er einen Erhöhten Blick auf sein Liebes Tal, als er frohen Mutes ist:

→ Hier ist auch wieder das gewichtende Argument, dass er sich gegenüber anderen Menschen erhöht. Außerdem ist in diesem Fall zu sagen, dass natürlich das Gefühl von Freiheit stärker wirkt, wenn man auf einem Berg steht, als wie zu einem Berg hinauf sieht. In seinem Gefühlsmäßigen Hoch versucht er natürlich wilhelm diese außergewöhnlichen Gefühle zu beschreiben. Dies ist nach wie vor, auch heutzutage noch eine Herrausforderung. Gedanken können nicht gelesen werden, sie sind etwas, was man nicht in Zahlen ausdrücken kann und das macht die so besonders. Zu etwas, das übernatürlich und göttlich ist. Genau aus diesem Grund benutzt er auch die Krone der Schöpfung, das übermenschliche, nicht auf Papier auszudrückende Wunder der Natur, welches sich täglich in neuen Formen und Farben offenbart dafür, wenigstens ansatzweise sein inneres Leben zu beschreiben.

So, wie  auch die Natur sehr variabel in ihrem Erscheinungsbild ist, so schwankt auch Werthers Laune sehr. Diese Beobachtung hat er sich zu Gute gemacht. Im Briefroman ist häufig zu beobachten, dass er sturm und Regen beschreibt und was er damit assozieert, wenn er wieder leidet, weil er Lotte nicht treffen kann. Ist er jedoch Glücklich, beschreibt er auch die schönen Seiten der Natur. (Beispielstellen siehe Notizen oben oder: S.46, Z.13-16/ S.79f, kompletter Brief/ S.100, Brief vom 12. Oktober)

Wo ich direkt noch anschließend die Betonung drauflegen möchte, was nach meiner Meinung ebenfalls von Relevanz ist, ist dass Werther nicht nur die detailreiche der Natur beschreibt, sondern auch häufig die Natur als Landschaftsbild zusammenfasst. Das hat jedoch weniger mit der Gechichte seines Lebens zu tun sondern steht vielmehr im Zusammenhang mit der Epoche aus dem 18 . Jahrhundert. So denke ich kann man als erläuternden Satz den Auszug aus dem uns ausgehändigten Zusatzmaterial verwenden: “ Landschaft ist Natur, die im Anblick für einen fühlenden Betrachter ästhetisch gegenwärtig ist: Nicht die Felder vor der Stadt, der Strom als „Grenze“, „Handelsweg“ und „Problem für Brückenbauer“, nicht die Gebirge und die Steppen der Hirten und Karawane (oder Ölsucher) sind als solche schon Landschaften. Sie werden dies erst, wenn sich der Mensch ihnen ohne praktischen Zweck in „freier“ genießender Anschauung zuwendet, um als er selbst in der Natur zu sein.“ (Zusatzmaterial S. 116, Z. 40ff.)

Nicht nur als wiederspiegelung seiner eigenen Gefühle benutzt werther die Beschreibung der Natur, sondern auch als Wiederspiegelung der vermuteten inneren Vorgänge anderer Personen, die er versucht zu beschrieben, ihm nahe liegen und die eine Wichtige Rolle spielen. So zum Beispiel Lotte.-> Norina


Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Herzen und der Natur (->Hierfür benötigst du die Ergebnisse der Herz-Gruppe)->Nadine

Analyse der Briefe vom

  • 10. Mai S.9f->John
  • 18. August S.60ff->Norina

im Hinblick auf Werthers Naturerfahrungen und Naturdarstellung

Im Brief vom 18 August, wird das alt bekannte Mittel der Antithetik angewendet. Wie bei den immer weiderkehrenden Mekmalen festgetsellt, beschreibt Werther die Natur hier sehr detailreich mit all ihren Formen und Farben. Doch stehen diese Beschreibungen  diesmal nicht, wie sonst im Zusammenhang mit seinen aktuellen Gefühlen, sondern er möchte Wilhelm nocheinmal das Vergangene deutlich machen. „Selbst diese Anstrengung, jene unsägliche Gefühle zurückzurufen“, lässt Werther „dann das Bange des Zustandes doppelt empfinden“, welches ihn jetzt umgibt (S. 62 Z. 3ff.). Das, was ihn einst froh gemacht hat, empfindet er nun als das, was sein Elend hervorruft. Seinen Ausgleich hat er sonst immer in der Natur gefunden und nun wird sie ihm “ zu einem unerträglichen Peiniger“ (S. 60, Z. 21).

Im Brief vom 10 Mai ist die Rede von dem, wie er es lieblich bezeichnet, „Wimmeln der kleinen Welt“ (S. 7, Z. 22), womit er Käfer, Würmer und andere kleine Tiere mit einbezieht. Beobachtet er diese kleine Welt, wird ihm wieder die „Gegenwart des Allmächtigen“ (S. 7, Z. 25) bewusst; Des Allmächtigen, der „in ewiger Wonne schwebend trägt und erhält“ (S. 7, Z. 27f.)

Nun plötzlich im Brief vom 18. August sieht er diese kleine Welt mit den Tieren aus einer ganz andern Sicht: „der harmlose Spaziergang kostet tausend armen Würmchen das Leben, es zerüttet ein Fußtritt die Mühseligen Gebäude der Ameisen“ (S. 62, Z. 18ff.). Somit ist die Natur nicht mehr das, was Leben schenkt und Werther sein Herz erfrischt, sondern „ein ewig verschlingendes, ewig wiederkäuendes Ungeheuer“ (S. 62, Z. 30f)

Zur Zeit des 18. August befindet Werther sich nicht gerade in der besten Situation, da ihm langsam bewusst wird, dass er den Kontakt zu Lotte irgendwann abbrechen werden muss und Albert, mit dem er sich zuvor gut verstanden hat, plötzlich eine ganz andere Meinung bildet als er und Werther ziemlich auf sich alleine gestellt ist. Es handelt sich somit in diesem Briefroman an der Stelle um einen Umschwung von der schönen Geschichte und den tollen Erlebnissen Werthers, zu einer Problematischen Situation.

In Bezug darauf ist auch die Antithetik hier ein sehr gut gewähltes Mittel. Sie wird zum Beispiel verwendet, wenn man eine Pointierung deutlich machen möchte. Der Situationsbedingte Umschwung ist schon lange durch die neutralen Erzählungen in Werthers Briefen zu merken gewesen. Doch um auch zu verdeutlichen, dass Werther selbst diese neue Situation wahrnimmt, ist es optimal gewählt, dass nun die Natur, die seine innere Einstellung beschreibt, jetzt als das totale Gegenteil dargestellt wird. Als nichtmehr die Lebensspendende Natur, in der sich der Schöpfer wiederspiegelt, sondern als Natur, die man mit einem Grab gleichsetzen kann (vgl. S.62, Z. 22). Um es kurz zusammengefasst zu sagen; Diese Stelle kann als Schlüsselstelle gezählt werden, da der Roman eine seiner wichtigen Punkte erreicht. Das wird durch die verwendete Antithetik verdeutlicht, die als Stilmittel die Wirkung einer Pointierung vertritt.

Als weitere Wirkung dieses Stilmittels möchte ich noch den Effekt des Schocks erwähnen, welcher aber meiner Meinung nach nicht ausführlich behandelt werden muss. Dazu ist lediglich zu sagen, dass es auch den Leser nocheinmal zum nachdenken bringt aufgrund des „Schockeffektes“ und somit versucht wird zu vermeiden, dass dieser Brief quasi Spurlos an dem Leser „vorbeizieht“, sondern mit gewisser Relevanz gekennzeichnet ist. Nebenher wirkt es auf genau die selbe Weise auf Werther. Es wird deutlich, dass es nicht nur eine Anreihung von Geschehnissen der vergangenen Wochen bei ihm war, sondern auch bei ihm diese neue, für ihn so viel schlechtere Situation, nicht spurlos „vorbeizieht“.

Deutet die in den zwei Briefen festgestellte Naturerfahrungen und Naturdarstellung Werthers im Kontext des Romans (Dafür bruacht ihr den Text von Henrik Madsen „Der Begriff „Kontext“ und seine Bedeutung für die Interpretation“)->Norina

Finde und untersuche antithetische  Darstellungen in Werthers Naturbeschreibungen->Norina

Lösung dieser Aufgabe ist in die Analyse vom 18. August mit eingearbeitet

welchen Zusammenhang hat die Religion und Natur bei Werther? (-> Hier brauchst du die ergebnisse der Religion-Gruppe). Inwieweit sorgt die Natur für eine Transzendenzerfahrung bei Werther?->Sara

Welche Rolle spielt die Natur für Werther als Künstler

  • Wo wird Werthers Einstellung zu den Regeln der Kunst deutlich?
  • Welchen Einfluss hat die Epoche? (->Ergebnisse der Epochen-Gruppe)-> Leo


  • mit der Natur verbindet Werther Emotion und Gefühl. Demnach beschreibt er mal die menschenfeindliche Jahreszeit (S. 100 Z.    30), dann Wärme und Wonne (S.57 Z.17)
  • immer wird die Natur bis in die kleinsten Details beschrieben (S.7 Z. 22)
  • bei der Beschreibung der Natur werden oft Superlativen (S.7 Z.21) und höchste Emotionen (S.7 Z.27) verwendet
  • Werther vergleicht die Natur mit dem Geist Gottes (S.8 Z.3f) und (S.61 Z.25ff)
  • Herz ist für Werther Gefühl; Das Gefühl, also das Herz wird in der Natur wiedergespiegelt (S.7-8 Z.31-3). Es ist von
    solcher Komplexität und Einzigartigkeit, dass Werther diese sich sehnlichst wünscht, die in Worte fassen zu können.
  • für Werther ist die Natur eine gewaltige Macht. Mit einer solchen unbendigen Energie kann er nicht umgehen, so
    behaupet er von sich selbst. Er als schwacher Mann ist einfach zu überwältigt. (S.61 Z.33f) und (S.8 Z.4-6)

Werthers Liebe zur Natur gründet in seiner Kindheit. Nach dem Tod seines Vaters siedelt seine Mutter mit ihm in die Stadt über. Sie verlassen „den lieben vertraulichen Ort“, um sich in die unerträgliche Stadt einzusperren (87) Werther, der seiner Mutter den Umzug in die Stadt verübelt, sehnt sich immer wieder zur Natur, seiner „Geliebten“(7) zurück. Siehe Lektüreschlüssel

Verfasser ist Goethe. Dieser wiederum schrieb den Roman aus der Sicht eines fiktiven Erzählers. Der Erzähler hatte die Briefe Werthers zusammengetragen und in dem Buch niedergeschrieben. Die Briefen stammen von Werther und sind an Wilhelm gerichtet. Von dieser Sicht aus gelangt der Leseeindruck an den Leser.

Fasse Goezes Aussagen zusammen und beschreibe seine Haltung gegenüber dem Roman.

Die Rezension Johann Melchior Goezes über eine „Kurze, aber notwendige Erinnerung über die Leiden des jungen Werter“ vertritt im Allgemeinen eine negative Einstellung gegenüber dem Werk Goethes. Seiner Meinung nach handelt es sich hier um eine nicht tragbare Verantwortung, diesen Briefroman Menschen ohne besonderer Fachkenntnisse und dem Hintergrundwissen, dem gemeinen Volk zur Verfügung zu stellen. Es verherrlicht geradezu das umstrittene Thema Selbstmord; und das ausgerechnet in einer Zeit, wo die Zahl der Suizidgefährdeten steigt, die Menschen immer mehr in Suchtzustände verfallen und den vermeintlich genialen Gedanken des Werkes nicht verstehen können. Daher ist es von Dringlichkeit, dem Beispiel einiger Länder zu folgen und „dieses so weit ausgestreute giftige Unkraut auszurotten“ ( Z.25).
Kommentare, wie „Die schönste Stelle im Werther ist die, wo er den Hasenfuß erschießt“ von Georg Christoph Lichtenberg, spiegeln die allgemeine Sicht der Leute wieder und daher wurde auch dieses Zitat gerne als Unterstützung Goezes These verwendet.
In Kurzfassung sollte dieses Werk unter Verschluss gehalten werden, wobei sich Goez bewusst ist, dass seine Stellungnahme da wenig ausrichten können wird, aber wenigstens nicht noch der Roman und somit sein beinhaltetes Thema gerühmt werden sollen und nicht durch Medien als Meisterwerk, ein „muss“ zum lesen oder als Kultur projeziert werden. (-> Sara & Norina)

Goethes Roman galt unter seinen Zeitgenossen als Skandal. Nach dem lesen des Briefromans bildeten sich auf Grund dessen drei Gruppen:

– Werk wird als geniale Schrift annerkannt, euphorisch gefeiert und die Leser identifizieren sich gerade zu mit dem jungen Werther und seinen Gedanken

– Goethes Werk wird zwar als literarisch wertvoll angesehen, jedoch wird die Emotionalität und Sinnbildlichkeit als negativ dargestellt, weil hier keine Vernunft herscht

– „Werther“ wird als absolut schlecht, geradezu böse dargestellt. Es steht im Wiederspruch zum religiösen Weltbild. Behauptungen, wie der Roman verleitet zu Selbstmord oder ehebetrug fingen bald an zu kusieren. Doch hiervon nicht genug; Der Titel „Die Leiden des jungen Werther“ stellt eine Provokation auf den Leidensweg Christi dar.

Goethes Leitmotiv für sein Schaffen dagegen war, ausgelöste Schmerzen durch Dichtung zu überwinden. Goethes Antwort auf die Beschuldigung, schuld zu sein am vermerhten Selbstmord, nachdem Menschen sein Buch gelesen hatten, war folgende: „Und nun wollt ihr einen Schriftsteller zur Rechenschaft ziehen und ein Werk verdammen, das durch einige beschränkte Geister falsch aufgefasst, die Welt höchstens von einem Dutzend Dummköpfe und Taugenichtsen befreit hat, die garnichts besseres tun konnten, asl den schwachen Rest ihres bisschen Lichtes vollends auszublasen.“(-> Sarah)

A2 vom 20.04.2010

Wie stellt Werther sich in diesem Brief selbst dar? (Brief vom 4. Mai 1771)
Berücksichtige:
– seine Erfahrung mit anderen Menschen
– sein Verhalten bei auftretenden Problemen
– die Rollle der Außenwelt und des Gefühlsleben
– die Bedeutung, die das Herz für ihn hat
– seinen Sprachstil

Gleich zu Angfang stellt sich Werther als liebenden und guten Freund dar (S.5, Z. 4,5).
Er stellt sich als dankbaren Menschen dar, da er dem Rat seines besten Freundes gefolgt ist und die Heimat verlassen hat, wobei ich es eher als „davonlaufen“ vor der Vergangenheit und den Konsequenzen für seine Umwelt und ihn halte.
Mit leichter Ironie in Werthers Unterton (auf S.5) ist zu erkennen, als er über die Vergangenheit mit Leonore reflektiert, dass er sich „keiner Schuld bewusst ist“. Im Gegenteil. Er kann nicht nachvollziehen, dass sich Empfindungen gegenüber ihm entwickeln konnten, weil er mit ihr nette Gespräche über die Natur geführt hat.
Mit der Aussage „O was ist der Mensch, dass er über sich klagen darf!“ (S.5, Z.17,18), erhebt er sich über alle aderen Menschen. Es macht den Eindruck, als wenn er über den Dingen stehen würde, die Menschheit schon lange beobachtet und das Recht hat, darüber zu urteilen. Dass Werther direkt danach erwähnt, dass er sich bessern will finde ich, unterstützt das ganze nochmal.
Doch diese seinige Ansicht denke ich erklärt sich, wenn man die Außenwelt und Gefühlswelt Werthers betrachtet. Er sieht die ganze Welt und was um ihn herum geschieht als Schauplatz an. Quasi aus der Sicht eines Zuschauers bei einer Theateraufführung. Somit entspricht dies in jeder Weise seinem Charakter.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der sich die ganze Lektüre hindurch als wichtiger Leitfaden zeiht ist, was über das Herz gesagt wird.
Werther spricht davon, dass dort, wo er sich zur Zeit befindet, die Einsamkeit und Abgeschiedenheit, Balsam gleicht, dass seinem „schauendernden Herz“ (S. 6, Z. 20) wohl tut und ihn die Verganganheit hinter sich zu lassen erlaubt.
Er als „Lebenskünstler“, der in der Großstadt gradezu leidet ( S.6, Z. 25), braucht die Natur als Ausgleich um aus dessen inspirierender Quelle neue Freude und Energie schöpfen zu können.
(Die Interpretation der Freude stammt aus S.6/7 Z. 33/1 , wo Werther beschreibt, dass er an einem ruhigen Ort schon so manche Träne geweint hat.)
Eine letzte Stelle, die besonders in Bezug auf werthers Persönlichkeit und Charaktere deutet ist der letzte Satz des Briefes. Er hat sich mit dem Gärtner bereits angefreundet und betont, dass diese Beziehung schon nach wenigen Tagen entstaden ist. Was hier wiederholend zu sehen ist, ist dass er sich bevorzugt mit Leuten der „Unterschicht“ bzw. mit dem normalen Bürgertum als Kontaktperson aussucht und zu denen eine gute Beziehung aufbauen kann, wobei er im Vergleich zu Adligen nicht sehr „warm“ mit ihnen wird.

Was Goethe beim verfassen der Briefe Werthers auffällig oft benutzt hat, sind Metaphern und Personifikationen. Diese drücken die Lebendigkeit und die Freude Werthers aus, die somit wiedergespiegelt wird.
Noch dazu tritt häufig die Form der Superlative auf. Diese Hingabe (oder manche empfinden es bereits als Übertreibung), ist eigentlich der Verfassung Werthers nicht angemessen, wenn man bedenkt, aus welcher Situation er just kommt. Somit wird auch quasi „zwischen den Zeilen“ dem Leser bereits am Anfang mit den tatsächlichen Worten die gespielte und übertrieben Positive Einstellung Werthers verdeutlicht, die im Grunde auf nichts anderes Hindeutet, als dass er versucht sich die Vergangenheit wegzureden und diese überschatten zu lassen. Außerdem wird diese Form häufig benutzt, wenn die Rede von der Natur ist, oder auch in Bezug auf Leute, die ihm nahe stehen. Man kann eine Verbindung mit dem Herzen Werthers herstellen, mit dem er gerne seine Gefühle definiert.
Des weiteren lassen sich sprachliche Mittel, wie Interjektion, Ellipsen, Anakaluthe, Ausrufe oder rhetorische Fragen erkennen. All diese Mittel deuten auf den Charakter Werthers hin. die Anakaluthe zum Beispiel, dass er sehr viel Reflektiert, nicht immer bei einer Sache konzentriet dabei ist und ihn viel beschäftigt.
Man kann sagen, dass werther in seinen Briefen am wilhelm mehr Wert auf die Gefühlsausdrücke/Darstellung legt, als auf Grammaitkalische Korrektheit, damit wilhelm trotz lediglich einer Niederschrift das Handeln, Denken und Fühlen seines Freundes nachvollziehen kann.

Verfasse eine Übersicht über die wichtigsten Personen, die im Werther auftauchen. Beschreibe, an welcher Stelle die Person im Buch auftaucht und beschreibe kurz ihren Charakter.

Albert: Albert ist der Verlobte von Lotte. Er taucht das erstemal im Buch auf, als er von seiner Reise zurückkehrt. Er ist ein recht fleißiger, braver und erfolgreicher Bürger. Durch seine zielstrebige und fleißige Arbeit findet er sowohl in dem Familien- und Bekanntenkreis, als auch am Hofe, wo er arbeitet, Annerkennung.
In Konfliktsituationen (Bsp. siehe S.84), verhält er sich stets ruhig und hat sich unter Kontrolle (mit der Ausnahme am Totenbett von Lottes Mutter; Seite 50).
Am deutlichsten ist sein Charakter, wie schon erwähnt von seiner Sachlichkeit und Objektivität geprägt (siehe Seite 40). Man könnte sagen, es fehlt ihm an Werthers Feuer und Fantasie.

Werther: Werther stellt die Hauptperson dar.
Da der Roman hauptsächlich aus Briefen von Werther besteht, sind weitere äußerliche Merkmale nicht besonders deutlich beschrieben. Er ist vermutlich um die 20 Jahre alt und von einer äußerlich ansprechenden Shillouette geprägt.
Im Allgemeinen ist er weniger wissentschaflich geprägt, sondern eher der nachdenkliche Typ. Seine Reflektion geht über die Natur und Welt über Kunst, die Gesellschaft und das Verhalten des Menschen.
Er ist ein eher in sich gekerter und nachdenklicher Mensch, der die Hirachie der Gesellschaft nicht so hinnehmen mag. Man könnte auch sagen, er ist für diese wlt in der er lebt zu modern.

Charlotte „Lotte“: Lotte ist die Verlobte von Albert und steht „zwischen zwei Stühlen“, dadurch, dass werther in sie verliebt ist. Ihre Interessen liegen in Tanz Musik und Literatur, in der sie sich wiederfindet.

Wilhelm: Wilhelm ist die Person, an die Werther seine Briefe schreibt, aus denen die Lektüre besteht. Somit erfährt man leider recht wenig direkt über ihn, jedoch lassen sich gewisse charakterliche Züge zwischen den Zeilen herauslesen. Wilhelm scheint eine recht vertrauenswürdige Person zu sein und Werther sehr nahe zu stehen, da er ihm alles anvertraut. Doch auch er schafft es nicht, Werther aus seiner „Weltschmerz zu ziehen“, trotz der viele Tipps und Anregungen um dass er sich gefühlsmäßig erholt. Ein charakterlicher Unterschied zwischen Werther und Wilhelm ist, dass Wilhelm sehr vernunftbedacht ist und nicht, wie Werther leidenschaftlich. Letztlich zerbricht die enge Freundschaft der beiden daran, dass es zu mühselig ist, immer zu versuchen Werther von seinen Gedanken abzubringen, doch keine positive Entwicklung zu sehen ist.

Aufgabe: Setzt den Ausspruch von Peter Clavius „Jetzt können die Theologen sehen, wie sie die Himmelskreise wieder einrenken“ (Seite 65 Zeile 9ff) fort und lasst den kleinen Mönch seine Bedenken dazu äußern. Berücksichtigt dabei, in welchem Rollenkonflikt Peter Clavius sich befindet.

Jetzt können die Theologen sehen, wie sie die Himmelskreise wieder einrenken. Sie haben gesiegt Herr Galilei.
Heute Abend wird der Papst in sein Buch schreiben „Himmel abgeschafft“. Doch wehe, die gelangt jemals an die Öffentlichkeit. Ich hoffe, sie wissen, was Sie damit angerichtet haben. Das Volk wird sich gegen die Kirche richten. Es wird uns unterstellt werden, wir haben all die Jahre die Leute belogen. Man wird keine Gottesfürchtigen Kinder in den Kirchenbänken sitzen sehen. Spott und großes Misstrauen wird sich verbreiten. Nicht, dass diese Feststellung etwa in einer kleinen unbedeutenden Region in der ärmsten Gegend des Landes gemacht wurde. Nein. ausgerechnet in Rom. Im hause des heiligen Vater.
Festgestellt von einem Gelehrten des Hofes. Armer Clavius. Nun steht auch er zwischen dem Konflikt zwischen Kirche und Wissenschaft. Glaubt er, wovon er überzeugt ist, oder was ihm bewiesen wurde. Egal, für was er sich entscheidet, es wird die falsche Wahl sein. Es wird ihn zerreisen. Durch die Folterinstrumente der Kirche oder durch den inneren Konflikt mit sich selbst. Auch unserem verehrten Galilei wird es ähnlich ergehen. Als Bürger hat er sich dem Willen der Kirche zu beugen. Doch wie, wenn diese Erkenntnis von solch einer Bedeutung ist, dass sie ganze Jahrtausende ändern könnte. Es kann so nicht weitergehen. Diese neue Erkenntnis des Kopernikanischen Systems muss bis in die kleinste Ecke und den unbedeutendsten Ort der Erde getragen werden. Bleibt nur die Frage, wer wird sich dafür opfern?

Aufgabe: Verfasse eine kurze Zusammenfassung zu jedem einzelnen Bild

Bild1: Bereits hier taucht von Seitens Galileis das erstemals die Vermutung nach einem „anderen“ Sonnensystem auf. Der Leser lernt seine Situation kennen; Dass Galilei arm ist und Privatschüler unterrichten muss. Hierbei werden zwei Privatschüler hervorgehoben. Andrea, mit dem Galilei sehr engen Kontakt hat und Ludovico, der in dem Drama Bild 1 auch Galilei zum ersten mal begegnet. Ludovico erzählt Galilei von einem Fernrohr, welches im späteren Verlauf noch eine wichtige Rolle spielen wird.

Bild2: In diesem Bild ist das Wichtigste, dass Galilei das Fernrohr neu erfunden hat und dies der Stadt Venedig als seine Erfindung präsentiert.

Bild3: In diesem Kapitel beweist Galilei die Theorie des kopernikanischen Systems

Bidl4: Cosmo und seine Gelehrten sind zu Besuch bei Galilei, um sich angeblich den Beweis selbst vorführen zu lassen, doch nicht einmal ein Blick durch das Fernrohr werfen sie.

Bild5: Hier bricht die Pest aus. Es wird die Situation des Dorfes beschrieben, wie Galileis Tochter fortgeht und auch Andrea weggeschickt wird. Frau Sarti hat die Pest erwischt und trotzdem möchte Galileo das Dorf nicht verlassen. Zusammen mit einer Nachbarin übersteht er die Zeit halbwegs unbeschadet.

Bild6: Hier ist das erstemal deutlich eine Aufruhr gegen Galilei zu erkennen. Im Saal des Collegium in Rom widmet sich Clavius, eine Gelehrter Mathematiker, der Rechnung, die Galilei zum Beweis des Weltsystems festgestellt hat. Auch er kommt zu der Erkenntnis, das Galilei sich nicht getäuscht hat, doch offiziell wird dies weiterhin bestritten.

Bild7: Bild 7 Spiel sich auf einen Ball ab. Erstmals ist die Beziehung zwischen Galileis Tochter und Ludovico zu erkennen. Ein großer Dialog zwischen Baberini und Galilei folgt, wo Galilei wiedereinmal versucht, Leute von seiner Theorie zu überzeugen.

Bild8: Hier wird erstmals gegenüber Galilei deutlich gesagt, dass er seine Lehren nicht weiter zu verbreiten hat. Das kopernikanische Weltsystem wird also verboten.

Bild9: Galilei hat sich versucht, deutlich an die Anweisungen des Mönches zu halten, der ihm verboten hat, seine Theorien zu verbreiten. Stattdessen beschäftigt er sich nun mit solch „simplen“ Sachen, wie Eiswürfel auf dem Wasser schwimmen zu lassen. Jedoch am Ende des Bildes nimmt Galilei seine Arbeit bezüglich des Systems wieder auf. Außerdem ist in diesem Bild noch die Hochzeit von Ludovico und Virginia im Gespräch. Galilei schafft es durch seine miese Laune, Ludovico zur Abfahrt zu bewegen.

Bild10: Dieses Bild ist keine Fortsetzung des Dramas, wie die vorherigen Bilder alle. Hier ist durchgehend das Geschehen bei einem Volksfest beschrieben, wo gehässige Lieder über Galilei gedichtet und gesungen werden.

Bild11: Galilei und seine Tochter Virginia sind nach Florenz gekommen, um den Großherzog zu treffen. Man begegnet ihnen misstrauisch. Beide werden von (im Buch als Individuum beschrieben) verfolgt und beobachtet. Wiedereinmal wird Galilei eindringlich gesagt, er solle seine Theorien nicht weiter ausführen. Es wird im gedroht.

Bild12: Dieses Bild ist hauptsächlich ein Dialog zwischen dem Papst und dem Inquisitor, wo der Papst überredet wird, seine Meinung bezüglich gegen Galilei zu ändern und wenn nötig mit harten Strafen gegen ihn vorzugehen.

Bild13: Galilei wird vor Gericht verhört, um seine Theorie in der Öffentlichkeit zu widerrufen. Andernfalls droht im die Hinrichtung. Es wird beschrieben, wie der Mönch, der mittlerweile auch bei Galilei Unterricht genommen hat, Andrea und Virginia mitfiebernd abwarten, was geschieht. Als die Glocken für die Hinrichtung nicht Leuten, ist zuerst große Freude da, doch kurze Zeit später wird ausgerufen, dass Galileo seine Theorie widerrufen hat.

Bild14: Galilei hat die Folge getragen, dass er nun bis an das Ende seines Lebens Hausarrest hat und von eine Mönch bewacht wird. Er lebt zusammen mit seiner Tochter.
Andrea kommt zu Besuch. Als Galilei und Andrea ungestört sind, übergibt Galilei ihm Abschriften von seinem Buch, dass er Virginia diktiert, welches jedoch von der Kirche immer weg gesperrt wird. Er überreicht also die Abschriften Andrea in der Hoffnung, dass seine Werke doch noch an die Öffentlichkeit gelangen.

Bild15: Die ist das letzte Bild, wo die mühen von Andrea beschrieben werden, wie es ihm gelingt, das Buch Galileis aus dem Land zu schmuggeln.
Brecht erwähnt in diesem letzten Bild noch einmal zusammenfassende viele Symbole und Motive, die abschließend das Buch und die Geschichte Galileis widerspiegeln.

Aufgabe: Verfasse einen Artikel über ein häufig auftretendes Motiv. Bringe viele Textbelege aus verschiedenen Kapiteln mit hinein.

Motiv: Schifffahrt/ Seeleute/ Meer (Zitate nach alter Ausgabe)

Um seinen Standpunkt und seine Ansichtsweise zu verdeutlichen, benutzt Galilei häufig die Schifffahrt als Gleichnis für seine Weltanschauung. Mit Hilfe dieses Motives erklärt er zum Beispiel Andrea, seinem Privatschüler, Situationen Gefühle und Ansichten seinerseits.

Das es sich hier nicht nur um ein häufig auftretendes sondern anscheinend auch um ein wichtiges Motiv handelt, fällt dadurch auf, dass es bereits im ersten Bild (Seite 9, Zeile 1-11) erscheinen.
Passend als Einleitung in das Geschehen des Buches ist hier die Situationerdeutlicht, wie durch Vermutungen und Gerüchte die Menschen es wagen, sich von dem Alltag und ihren „normalen“ Gewohnheiten fortwagen und beginnen, „die Ursache aller Dinge zu erforschen“ (S.9 Z. 10f.), was sich selbstverständlich auf den Fortschritt in der Wissenschaft bezieht.
Auch auf der nächsten Seite (Seite 10) werden in dem Monolog von Galilei sehr viele Motive genannt, die sich alle auf das Schifffahrtsmodell beziehen.
Auch im zweiten Bild auf Seite 30, Zeile 18f. ist die Rede von der Schifffahrt. Hier wird zum Ausdruck gebracht, dass der Seeweg, also der Weg hin zur neuen Wissenschaft, lang, unsicher und teuer ist.
Hinter dem Selben Hintergrund, wie in Bild 1 Seite 9, erscheint in Bild 4, Seite 50, Zeile 4ff ein weiteres Motiv auf.
Der weitere Werdegang der Geschichte, die Galilei durchlebt wird passend zu der aktuellen Situation immer wieder mit passendem Motiv, welches auf die Seefahrt bezogen ist, unterstützt. Hier sind einige weitere Stellen angegeben:-Bild 6, Seite 59, Zeile 4f.
– Bild 7, Seite 66, Zeile 16ff.
Speziell möchte ich noch auf ein Motiv eingehen, welches sich ebenfalls auf die Schifffahrt bezieht, welche Stelle jedoch mit einer anderen in Beziehung steht. Hierzu ist Bild 8, Seite 77, Zeile 7ff. zu bertrachten. Die rede, wieder von seitens Galileis, ist von dem ausgeschmückten Bild, wie eine Perle in einer Muschel entsteht. Er erklärt seinen Standpunkt, dass erst durch etwas lebensgefährliches und unter großem Risiko mit Glück eine Perle entstehen kann. Dieses Risiko ist Galilei zu hoch und er bevorzugt eine gesunde Auster einer hübschen Perle. Nun ist diese Stelle mit der in Bild 14, Seite 125, Zeile 21ff. Verbindung zu bringen.
„Eine Menschheit stolpernd in diesem tausendjährigen Perlmuttdunst von Aberglauben und alten Wörtern, zu unwissend, ihre eigenen Kräfte voll zu entfalten, wird nicht fähig sein, die Kräfte der Natur zu entfalten, die ihr enthüllt“
Pelen sind in Galileis Augen etwas dreckiges, verkommenes, von dem sich die Menschen täuschen lassen. Sie lassen sich von dem täuschen, was gefährlich und riskant ist. Sie lassen sich täuschen von dem Endergebnis, doch bedenken hierbei nicht, welche Folgen der Prozess bis zur fertigen Perle bzw. bis zur neuen Wissenschaft hat.